Das UNESCO-Welterbe in Finnland umfasst sieben Welterbestätten (Stand 2023):
Zum UNESCO-Weltkulturerbe in Finnland zählen sechs Stätten.
Das UNESCO-Weltnaturerbe in Finnland besteht aus einer Stätte.
Das UNESCO-Weltdokumentenerbe in Finnland umfasst drei Dokumente.
Das immaterielle Welterbe in Finnland zählt drei Kulturformen.
UNESCO-Welterbe in Finnland – Karte
UNESCO-Weltkulturerbe in Finnland – Liste
Altstadt von Rauma
Die Hafenstadt Rauma (39.000 Einw.) liegt in Südwestfinnland. Sie wurde 1442 gegründet ist damit die drittälteste Stadt Finnlands. In der Altstadt, die südlich des Flusses Raumajoki liegt, haben sich rund 600 Holzhäuser (ab dem 17. Jh.) erhalten. Am Nordufer steht die Heilig-Kreuz-Kirche (ehemaliges Franziskanerkloster; erbaut um 1520; Turm 1816). Webseite: http://www.rauma.fi/aufdeutsch/default.htm
Südöstlich der finnischen Hauptstadt Helsinki (657.000 Einw.) liegt die Festung Suomenlinna (finnisch: Finnenburg), die sich auf fünf Inseln verteilt.
Auf schwedisch und russisch heißt die Festung Sveaborg / Свеаборг (Schwedenburg), da sie 1748–91 von Schweden erbaut wurde (damals gehörte Finnland zu Schweden). Architekt war Augustin Ehrensvärd. Russland eroberte die Festung 1808 und baute sie aus. 1918 wurde Finnland selbständig und nutze die Festung für das Militär bis 1973. Inzwischen gibt es in Suomenlinna mehrere Museen, Cafés, Restaurants und ein Gefängnis. Webseite: http://www.suomenlinna.fi/de/
Die Alte Kirche von Petäjävesi (3.800 Einw.) ist eine Holzkirche, die 1763–65 am Westufer des Sees Jämsänvesi erbaut wurde. Die Pläne stammen von Jaakko Klemetinpoika Leppänen. Die Kirche ist ein Holzblockbau auf kreuzförmigen Grundriss. Über den Kreuzarmen erhebt sich jeweils ein hölzernes Tonnengewölbe, über der Mitte eine achteckige Holzkuppel. Der frei stehende Glockenturm entstand erst 1821. Webseite: http://www.petajavesi.fi/kirkko/index.php?lang=en
Das Dorf Verla liegt nordöstlich von Helsinki in einer Seenlandschaft am Fluss Kymijoki. An einer Stromschnelle ließen zwei Papiermeister, der Österreicher Gottlieb Kreidl und der Sachse Louis Haenel, 1882 eine Papierfabrik erbauen. Die Pläne lieferte der Architekt Carl Eduard Dippell, dessen Bruder Wilhelm Geschäftsführer der Fabrik war. Die Anlage besteht aus zwei Bereichen:
Am Westufer stehen die Fabrik und das Wohnhaus des Fabrikbesitzers innmitten eines kleinen Parks.
Am Ostufer befinden sich die Arbeiterhäuser.
Die Papierfabrik war bis 1964 in Betrieb. Zum Welterbe zählen auch ca. 6.000 Jahre alte Felszeichnungen am Ostufer. Webseite: https://www.verla.fi/en/
Der Hügel Sammallahdenmäki erhebt sich ca 15 Kilometer östlich von Rauma. Auf dem Gelände befinden sich 36 Steinhaufen (Rösen), die zwischen 1.500 und 100 v. Chr. über eingeäscherten Leichen aufgeschichtet wurden. Damals lag die Begräbnisstätte direkt am Ostseeufer. Durch die Landhebung Skandinaviens ist die Küste nun ca. 15 km entfernt; immerhin grenzt ein kleiner See im Westen an. Webseite: https://www.sammallahdenmaki.fi/en/
Jede Verbindung zwischen Nord- und Südpol, die auf der gekrümmten Erdoberfläche verläuft, ist ein Meridianbogen. Der deutsche Astronom Friedrich Wilhelm von Struve führte von 1816 bis 1855 Messungen an einem rund 3.000 km langen Meridianbogen durch. Er führt (von Nord nach Süd) durch Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Belarus, Ukraine und Moldau.
Von den 265 Messpunkten wurden für das Welterbe 34 ausgewählt, von denen sechs in Finnland liegen:
der Berg Aavasaksa (242 m; siehe Foto oben) bei Ylitornio (3.890)
die Kirche von Alatornio (erbaut 1794–1797 an der Stelle einer Vorgängerkirche)
ein Messpunkt auf der Insel Mustaviiri und drei weitere Messpunkte.
Durch die Messungen konnte Struve bestätigen, dass die Erde keine perfekte Kugel, sondern an den Polen abgeflacht ist. Der Struve-Bogen war der längste Meridianbogen des 19. Jahrhunderts.
Kvarken ist das Gebiet an der schmalsten Stelle zwischen Schweden und Finnland. Teile dieses Gebietes zählen zum transnationalen Welterbe:
Die Höga Kusten („Hohe Küste“) in Schweden ist ein bedeutsames Beispiel für postglaziale Landhebungen: Die Gletscher der letzten Eiszeit hatten mit ihrer Masse das Land niedergedrückt. Seit ihrem Abschmilzen hat sich die Höga Kusten bislang um 285 m erhoben, das ist ein weltweiter Spitzenwert der postglazialen Landhebungen. Innerhalb des Welterbes liegt der Nationalpark Skuleskogen (Link). Schären sind kleine Felsinseln vor der Küste, die während der Eiszeit entstanden. Webseite: https://www.hogakusten.com/
In Finnland zählen zwei Bereiche des Kvarken-Archipel (westlich von Vaasa, 67.000 Einw.) zum Welterbe (Webseite: http://www.kvarken.org/):
Die zwei größten Inseln Replot (150 km²) und Björkö (ca. 70 km²) mit zahllosen Schären.
Ein kleineres Gebiet zwischen den Inseln Halsön und Rönnskären.
Die Ostsee zwischen schwedischem und finnländischem Teil zählt nicht zum UNESCO-Welterbe.
Das Biosphärenreservat Nordkarelien liegt in der gleichnamigen Provinz an der finnisch-russischen Grenze. Das Biosphärenreservat (4.407 km²) ist durchsetzt von zahllosen Seen. Innerhalb des Reservats liegen drei Nationalparks:
der Petkeljärvi Nationalpark (in den Kiefernwäldern Festungen des Fortsetzungskriegs zwischen Finnland und Russland (6 km²; https://kareliabiosphere.fi/en/
Von 2004 bis 2021 war das Saimaa-Pielinen-Seensystem Kandidat für das UNESCO-Weltnaturerbe.
Zum UNESCO-Weltdokumentenerbe in Finnland zählen drei Dokumente:
Adolf-Erik-Nordenskiöld-Sammlung (1997, Universitätsbibliothek, Helsinki)
Radzwill-Archive und Sammlung der Bibliothek Njaswisch (Nieśwież), 15.–20. Jh. (2009 ; gemeinsam mit Litauen, Polen, Russland, der Ukraine und Weißrussland)
Archiv des Skoltsamen-Dorfs Suonjel/Suenjel (2015)
Immaterielles Kulturerbe in Finnland
Das immaterielle Kulturerbe in Finnland zählt drei Kulturformen:
Die sogenannte „Blaukreuzflagge“ wurde 1918 angenommen. Der Entwurf stammt von den Finnen Eero Snellman (1890–1951) und Bruno Tuukkanen (1891–1979). Die Form des Skandinavischen Kreuzes findet sich auch auf den Flaggen Dänemarks (Vorbild für die anderen Flaggen), Norwegens oder Islands. Die Staatsflagge zeigt in der Kreuzmitte das finnische Wappen von ca. 1580 (goldener Löwe mit Schwert und neun weißen Rosen auf rotem Grund).
Großstädte: Helsinki (657.000), Espoo (293.000), Tampere (241.000), Vantaa (237.000), Oulu (207.000), Turku (194.000), Jyväskylä (143.000), Lahti und Kuopio (je ca. 120.000), Kouvola (81.000)