UNESCO-Welterbe in Brandenburg: 3 Sehenswürdigkeiten

Boote im Spreewald (UNESCO-Biosphärenreservat und ehemaliger Kandidat für das Welterbe)

UNESCO-Welterbe in Brandenburg. Überblick

Brandenburg, das weite Land um die Hauptstadt Berlin, ist Ausflugsziel für gestresste Großstädter:innen. Hier suchen sie Erholung – und finden sie: Felder bis zum Horizont, lauschige Seen, alte Buchenwälder und Preußens Glanz und Gloria geben sich hier ein reizvolles Stelldichein. Das UNESCO-Welterbe in Brandenburg umfasst drei Welterbestätten (Stand 2023):

  • Buchenwald Grumsin (zusammen mit vier Wäldern Teil des UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Deutschlands)
  • Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin (zusammen mit Berlin)
  • Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau (zusammen mit Sachsen-Anhalt und Thüringen).

Zum immateriellen Kulturerbe zählen die „Gesellschaftlichen Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben im Jahresverlauf“.

In Brandenburg gibt es außerdem drei UNESCO-Biosphärenreservate.

Karte UNESCO-Welterbe in Brandenburg

UNESCO-Weltkulturerbe in Brandenburg

Weltkulturerbe Schloss Sanssouci in Potsdam (Gartenseite). Welterbe in Brandenburg

Schlösser und Gärten in Potsdam

Schloss Sanssouci und der Park Sanssouci zählen mit einer Reihe anderer bedeutender Schloss- und Parkanlagen zum UNESCO-Weltkulturerbe Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin. Die Anlagen entstanden in zwei Hauptphasen:

  • Ab 1745 entstanden Schloss Sanssouci, Bildergalerie und Neue Kammern sowie das Neue Palais und zahlreiche Parkbauten.
  • Ab 1825 entstanden u. a. Schloss Charlottenhof, die Römischen Bäder und die Friedenskirche.

Der größte Teil der Schloss- und Parkanlagen liegt in Brandenburg.

Sanssouci - Schloss Charlottenhof - DSC4667

Park Sanssouci

Zwischen Schloss Sanssouci und dem Neuen Palais erstreckt sich der große Park Sanssouci mit prächtigen Blumenbeeten, rauschenden Fontänen, duftenden Wiesen und schattenspendenden Bäumen und Alleen. Zu den Schlössern und zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten im Park führt der Park Sanssouci Rundgang.

Weltkulturerbestätte ADGB Schule in Bernau bei Berlin. Wohntrakte vorne (Welterbe in Brandenburg)

Bauhausstätte Bernau

Barocke Pracht darf man vom Bauhaus nicht erwarten. Die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau bei Berlin ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes “ Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau“. Die Schule wurde 1928–30 nordwestlich von Bernau in einer Waldlichtung erbaut; an der Planung waren nicht nur die Bauhaus-Architekten Hannes Meyer und Hans Wittwer, sondern auch Studierende beteiligt. Die ADGB-Schule ist das größte Gebäude, das die Bauhaus-Architekten realisierten.

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Bernau bei Berlin

Bernau bei Berlin (40.000 Einw.) hat eine Altstadt, in der Alt und Neu schroff aufeinander stoßen: Einerseits gibt es eine gut erhaltene Stadtmauer um die Altstadt; andererseits hat man in den 1980er Jahren den größten Teil der Fachwerkhäuser abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt. Im Steintor ist das Heimatmuseum untergebracht (https://www.bernau-bei-berlin.de/de/stadtportraet/sehenswertes/museen/artikel-heimatmuseum_bernau_bei_berlin-steintor.html); das Wolf Kahlen-Museum ist dem bedeutenden Video-Künstler gewidmet, der in Bernau lebt (http://www.wolf-kahlen.net/museum/Museum02.1.html).

UNESCO-Weltnaturerbe in Brandenburg

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Buchenwald Grumsin

Nordöstlich von Berlin erstreckt sich das 1.291 km² große UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, das bis zur Oder reicht. Im Biosphärenreservat liegt das Naturschutzgebiet „Grumsiner Forst/Redernswalde“  (62 km²) mit dem 5,9 km² großen UNESCO-Weltnaturerbe „Buchenwald Grumsin“. Zusammen mit vier anderen Waldgebieten zählt er zum UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“.

Ehemalige Kandidaten für das UNESCO-Welterbe in Brandenburg

Marienkirche Prenzlau 2014-04-19

Marienkirche Prenzlau

Die gotische Marienkirche (1289–1340) in Prenzlau stand im Jahr 1990 auf der Kandidatenliste für das UNESCO-Weltkulturerbe. Der östliche Ziergiebel ist 22 m hoch und ein Meisterwerk der Backsteingotik (Webseite: www.marienkirche.com).

Prenzlau, die Hauptstadt der Uckermark, besitzt neben Plattenbauten bedeutende mittelalterliche Bauwerke: Mehrere Kirche sowie Mauern und Türme der Stadtbefestigung. Prenzlau liegt am Ufer des 10 km² großen Unteruckersees. Webseite: https://www.prenzlau-tourismus.de/

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Oberspreewald

Der Spreewald liegt im Südosten Brandenburgs und ist Siedlungsgebiet der Sorben. Er teilt sich auf in den nördlichen Unterspreewald und den südlichen Oberspreewald. Ein Netz aus Kanälen und Wasserläufen der Spree durchfließt Wälder, Feuchtwiesen und Ackerflächen für den ökologischen Landbau. Der Oberspreewald stand ebenfalls auf der Welterbeliste von 1990. Seit 1991 zählt ein 475 km² Gebiet zum UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald. Webseite: http://www.spreewald-biosphaerenreservat.de/

KZ Ravensbrück, Frauenlager-01
Lageplan KZ Ravensbrück, KZ Uckermark (ehemaliger Kandidat für das UNESCO-Welterbe in Brandenburg)

Ravensbrück Fürstenberg/Havel

Ravensbrück ist ein Ortsteil von Fürstenberg/Havel (5.800 Einw.). Dort befanden sich zwei Konzentrationslager und ein Zwangsarbeitslager:

  • Das KZ Ravensbrück (1938–1945) war das größte Frauen-KZ in Deutschland. Ab 1941 gab es dort auch ein Männer-KZ.
  • Das KZ Uckermark war ein Jugendkonzentrationslager für rund 1.200 Mädchen und junge Frauen.
  • Im Siemenslager Ravensbrück mussten die Gefangenen in Zwangsarbeit elektronische Bauteile für Siemens & Halske herstellen.

Insgesamt starben in Ravensbrück mindestens 25.000 Menschen. Seit 1959 erinnert die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück an die Geschichte der Lager. 1990 wurde Ravensbrück von der DDR auf die Kandidatenliste für das UNESCO-Welterbe gesetzt. Die Kandidatur wurde nach der Wiedervereinigung nicht weiter verfolgt. Webseite: http://www.ravensbrueck-sbg.de/

UNESCO-Biosphärenreservate in Brandenburg

Elbe bei Hochwassser im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe (Brandenburg)

In Brandenburg gibt es drei UNESCO-Biosphärenreservate:

  • Biosphärenreservat Spreewald (siehe oben),
  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg,
  • Biosphärenreservat Schorfheide Chorin.
Burg Lenzen

Flusslandschaft Elbe-Brandenburg

Das 533 km² große Biosphärenreservat  Flusslandschaft Elbe-Brandenburg erstreckt sich im Nordwesten Brandenburgs. Das Schutzgebiet ist Teil des umfassenderen Biosphärenreservats „Flusslandschaft Elbe“, zu dem Flussabschnitte in drei anderen Bundesländern gehören. Das große Foto oben zeigt die Elbe bei Hochwasser; das Foto links zeigt das Besucherzentrum Burg Lenzen im Städtchen Lenzen (Elbe) (2.100 Einw.). Webseite: http://www.elbe-brandenburg-biosphaerenreservat.de/

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Schorfheide Chorin

Das 1.291 km² große Biosphärenreservat Schorfheide Chorin liegt nordöstlich von Berlin. Ein kleiner Teil in diesem Reservat ist das UNESCO-Weltnaturerbe Grumsiner Forst (siehe oben). Webseite: http://www.schorfheide-chorin-biosphaerenreservat.de/

Bei Chorin (2.300 Einw.) befindet sich das ehemalige Zisterzienserkloster Chorin; ein beeindruckendes Zeugnis der Backsteingotik. Webseite: http://www.kloster-chorin.org/

Immaterielles Kulturerbe in Brandenburg

Das immaterielle Kulturerbe in Brandenburg umfasst:

  • eine Kulturform von regionaler Bedeutung: die Bräuche der Sorben;
  • mehrere Kulturformen von bundesweiter Bedeutung, z. B. die Zubereitung von Kalkmörtel.
Teigvögel vogelhochzeit

Gesellschaftliche Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben im Jahresverlauf

Ein Beispiel der sorbischen Bräuche ist die Vogelhochzeit (obersorbisch: Ptači kwas). Am 24. Januar stellen die Kinder abends einen Teller auf das Fensterbrett. Am nächsten Morgen sind dort gezuckerte Teigvögel gelandet (siehe Foto). Mit ihnen haben sich die Vögel für die Winterfütterung bedankt. Die Kinder feiern außerdem (verkleidet als Vögel) die Vogelhochzeit. Webseite: http://www.unesco.de/kultur/immaterielles-kulturerbe/bundesweites-verzeichnis/eintrag/gesellschaftliche-braeuche-und-feste-der-lausitzer-sorben-im-jahreslauf.html

Schachtofenbatterie Rüdersdorf Kalksteinbruch Rüdersdorf

Zubereitung und Anwendung von traditionellem Kalkmörtel

Kalkmörtel besteht aus Sand, Wasser und gelöschtem Kalk. Der Kalk dient als Bindemittel; Alternativen sind u. a. Zement oder Lehm. Kalkmörtel wird deutschlandweit zubereitet. 2016 wurde die Kalkmörtel-Tradition in die Liste des immateriellen Kulturerbes eingetragen. Webseite: http://www.unesco.de/kultur/immaterielles-kulturerbe/bundesweites-verzeichnis/eintrag/zubereitung-und-anwendung-von-traditionellem-kalkmoertel.html

Einen einzigartigen Einblick in die Kalkmörtelherstellung bietet der Museumspark Rüdersdorf. Bei der brandenburgischen Stadt Rüdersdorf bei Berlin (16.000 Einw.) befinden sich mehrere Einrichtungen für die Kalkmörtel-Zubereitung:

  • ein großer Kalksteinbruch (Kalksteintagebau Rüdersdorf), der mehrfach als Filmkulisse diente;
  • ein Kalkwerk, in dem seit dem 17. Jh. Kalk gebrannt wird. Das Foto zeigt die „Kathedrale des Kalks„: die im 19. Jh. errichtete Schachtofenbatterie mit 18 Rumfordöfen. Der im Steinbruch gewonnen Kalk (CaCO3) wird dort auf über 900° C erhitzt. Aus dem Gestein entweicht Kohlendioxid und man erhält gebrannten Kalk (CaO). Er wird auf der Baustelle durch Wasserzugabe zu gelöschtem Kalk (Ca(O)2). Dieser verbindet sich mit dem Kohlenstoffdioxid der Luft und man erhält wieder Kalkstein (CaCO3).

Weitere Sehenswürdigkeiten im Museumspark sind u. a. die Kalkscheune und zwei Kammeröfen des 17. Jahrhunderts. Webseite: https://www.museumspark.de/. Weiter nördlich befindet sich das Zementwerk Rüdersdorf; Werksbesichtigungen sind möglich. Webseite: https://www.cemex.de/ueber_cemex/cemex_deutschland/standorte/werksbesichtigung

UNESCO-Welterbe in Brandenburg besuchen

Brandenburg in Germany (relief)

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Brandenburg Flagge (Public Domain, Link)

Das Wappen zeigt den Brandenburgischen Adler, den man auch in etlichen Stadtwappen sowie im Wappen von Mecklenburg-Vorpommern findet. Der zweite Markgraf von Brandenburg, der Askanier Otto I. (1125–1184), führte seit 1170 den Adler als Wappentier.

Kurzinfo Brandenburg

  • Einwohner*innen: 2.512.000
  • Fläche: 29.654 km²
  • Landeshauptstadt: Potsdam
  • Großstädte: Potsdam (178.000), Cottbus (100.000)
  • Nachbarländer: Polen; Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen
  • Höchster Berg: Heidehöhe (201,4 m)
  • Hauptgewässer: Elbe, Oder, Neiße; Schwielochsee (13,3 km²), Scharmützelsee (12 km²)
  • Webseite: http://www.brandenburg.de/

Anfahrt Brandenburg

  • ICE-Bahnhof: Angermünde, Eberswalde, Flughafen Berlin Brandenburg (BER), Potsdam, Prenzlau, Wittenberge
  • Autobahn: Berliner Ring A 10; A 2, A 9 – A 15
  • Radfernweg:
    • D-Route 3 (= Europaradweg R1)
    • D-Route 10 (Elbradweg)
    • D-Route 11 (Ostsee – Oberbayern)
    • D-Route 12 (Oder-Neiße-Radweg)
  • Flughafen: Berlin-Schönefeld, Berlin-Brandeburg (BER)

UNESCO-Welterbe in der Nähe Brandenburgs

Das UNESCO-Welterbe in Brandenburg zählt zum

In den fünf benachbarten Bundesländern Brandenburgs befinden sich mehrere Welterbestätten:

Im Osten grenzt Brandenburg an Polen an: UNESCO-Welterbe in Polen.

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