Der Park Sanssouci Rundgang führt zu Sehenswürdigkeiten im westlichen Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“. Der Rundgang führt gegen den Uhrzeigersinn zu diesen Sehenswürdigkeiten:
Park und Schloss Charlottenhof im Süden (auf der Karte unten),
Park und Schloss Sanssouci im Osten (rechts),
Park und Schloss Lindtstedt im Norden (Kartenrand links oben)
Neues Palais im Westen, sowie
zahlreiche Parkbauten am Wegesrand, z. B. die Historische Windmühle oder die Friedenskirche.
Die zahlreichen Skulpturen im Park sowie die Innenräume der Gebäude können leider nicht behandelt werden. Startpunkt des Spaziergangs ist der Bahnhof Potsdam Park Sanssouci. Er befindet sich an der Südwestecke von Park Sanssouci (auf der Karte links unten).
Der Park Sanssouci ist das Ergebnis jahrhundertelanger Arbeit. Man kann kurz gesagt drei Phasen unterscheiden:
Entstehungsphase (1745–86): In der Regierungszeit Friedrichs II. entstehen u. a. Schloss Sanssouci, Neues Palais und der Park Sanssouci (Architekten: von Knobelsdorff, Gontard). Die Zeichnung oben zeigt den Zustand im Jahr 1772.
Erweiterungsphase (1825–61): Friedrich Wilhelm IV. lässt den Park Sanssouci im Süden und Norden erweitern, u. a. um Park und Schloss Charlottenhof (Süden) und Park und Schloss Lindstedt (Norden). (Architekten: Schinkel, Persius. Gartenarchitekt: Lenné)
Erhaltungs- und Wiederaufbauphase (seit 1927): Das Eigentum wechselt 1927 von den Hohenzollern an (halb)staatliche Institutionen; gegenwärtig kümmert sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg um den Erhalt der Anlagen (https://www.spsg.de).
Vom Bahnhof Potsdam Park Sanssouci zum Park
Bahnhof Potsdam Park Sanssouci
Der Bahnhof besteht aus zwei Bereichen: 1869 erbaute man einen Bahnhof, den Bürgerbahnhof. Für die kaiserliche Familie errichtete man weiter westlich 1905–09 den Kaiserbahnhof (Architekt Ernst von Ihne). Heute nutzt die Deutsche Bahn den Kaiserbahnhof für Repräsentationszwecke. Ausstieg ist daher am Bürgerbahnhof.
Wir verlassen das Bahnhofsgebäude an der Nordseite. Dort stoßen die Nord-Süd-Achse „Am Neuen Palais“ auf die Ost-West-Achse „Geschwister-Scholl-Straße“. Der Schnittpunkt ist die Südwestecke des Schlossparks. Wir folgen ein Stück der Geschwister-Scholl-Straße ein Stück ostwärts und biegen links in den Sanssouci Park: Die schnurgerade Lindenavenue führt nordwärts direkt zum Neuen Palais. Der Park Sanssouci Rundweg biegt von der Lindenavenue rechts ab in den Park von Schloss Charlottenhof.
Kürzere Route (Nur Anlagen der Entstehungsphase)
Wenn man es eilig hat oder kurze Weg liebt, läuft man im Uhrzeigersinn die Lindenavenue zum Neuen Palais und biegt dort nach rechts in die Hauptallee, die den Schlosspark fast auf der gesamten Länge in West-Ost-Richtung durchschneidet und zu Schloss Sanssouci führt. Diese Route ist kürzer und führt nur zu den wichtigsten Anlagen der Entstehungsphase. Diese Route bietet sich an, wenn man auch die östlich gelegenen Park- und Schlossanlagen besuchen möchte. Der Voltaireweg bei Schloss Sanssouci verbindet die Parkanlagen.
Park und Schloss Charlottenhof
Park Charlottenhof Karte
Die Karte zeigt den Entwurf für die südliche Erweiterung von Park Sanssouci. Links unten im Wald das Hippodrom (Pferderennbahn), rechts der Maschinenteich, dazwischen das Schloss Charlottenhof. Nördlich des Teichs liegt das Gebäudeensemble der Römischen Bäder. Den nordwestlichen Teil nimmt ein großer Landschaftspark mit Baumgruppen und geschwungenen Wegen ein.
Fasanerie
Wir biegen in der Lindenavenue nach wenigen Metern rechts ab Richtung Osten. Der Weg führt an der Fasanerie (1844, Persius) vorbei, in einen Wald mit einem Hippodrom auf einer stadionförmigen Lichtung und vorbei an den Statuen von Castor und Pollux.
Schloss Charlottenhof
Nach dem Wald spazieren wir durch den Dichterhain mit Statuen von deutschen und italienischen Dichtern. Vor uns liegt Schloss Charlottenhof (1826–29, Schinkel). Vorbild war wohl u. a. die Villa des Diomedes im Welterbe Pompeji. Sehenswert ist u. a. das Zeltzimmer, in dem Alexander von Humboldt bei seinen Aufenthalten 1835–40 wohnte. Es ist im Vergleich zu den anderen Zimmern spartanisch eingerichtet.
Maschinenteich
Wir passieren Schloss Charlottenhof an der Nordseite und folgen dem Weg, der in einer langen Linkskurve auf die Römischen Bäder (1829–40, Schinkel, Persius) zuläuft. Rechterhand liegt der Maschinenteich mit einer kleinen Insel, auf die eine Brücke führt. Das Foto zeigt (mit Blick nach Norden) den Maschinenteich nördlich der Brücke: rechts die Insel mit Denkmal, im Hintergrund der Teepavillon der Römischen Bäder.
Römische Bäder
Der Komplex besteht aus vier Gebäuden: Das Teehaus steht am Ufer. Die italienische Villa war Dienstwohnung des Hofgärtners Hermann Sello (1800–76). Vorbild waren Villen der römischen Antike und Renaissance. Nördlich befinden sich das Gärtnergehilfenhaus und die Römischen Bäder. Das Foto zeigt einen Innenraum der Bäder, das Impluvium. Nächstes Ziel ist die Meierei.
Meierei
Die Römischen Bäder lassen wir rechts stehen und folgen dem Weg nach Norden. Die Brücke über dem Parkgraben führt zur Meierei (Hauptgebäude 1787; Nebenbauten 1833–34, Persius).
Von der Meierei Park folgen wir dem Weg nach Norden. (Er ist eine Verlängerung des Lennéwegs, heißt aber Ökonomieweg. Er mündet nämlich nach der Brücke in den Ökonomieweg.) Wir biegen nach der Brücke rechts ab und spazieren ostwärts.
Park und Schloss Sanssouci
Der Park Sanssouci Rundgang führt nun durch den alten Bereich von Park Sanssouci, den bereits Friedrich II. anlegen ließ.
Chinesisches Teehaus
Ein Fußweg führt am Waldrand zum Chinesisches Teehaus, das sich linkerhand auf einer Lichtung zeigt. Vom Pavillon geht es weiter an dem Weg entlang des Parkgrabens. Rechts erstreckt sich eine Wiese. Links im Wald liegt die Dresdner Fontäne, die abzweigenden Wege führen zur Hauptallee. Von der Großen Fontäne erblickt man Schloss Sanssouci.
Zu Zeiten von Friedrich II. rauschte die Große Fontäne im Wasserbecken ähnlich stark wie auf dem Foto oben: nämlich gar nicht. Es gelang nicht, das Wasserreservoir auf dem Ruinenberg ausreichend mit Wasser aus der Havel zu befüllen. 1841–43 baute man südlich des Parks, am Nordufer der Neustädter Havelbucht, das Dampfmaschinenhaus für Sanssouci. Seit 1842 kann die Große Fontäne eine Höhe von über 30 Metern erreichen.
Schloss Sansouci
Auf den Terrassen wachsen Wein und Südfrüchte. Schloss Sanssouci wurde in nur zwei Jahren erbaut (1745–47). Das französische „sans souci“ bedeute „ohne Sorge“. Die Skizze zeichnete König Friedrich II., die Ausführung lag beim Architekten Georg von Knobelsdorff. Dieser wies den König darauf hin, dass dem Schloss ein Sockel fehle. Vom Tal wirke das Gebäude abgeschnitten, außerdem bietet der Sockel Schutz vor Feuchtigkeit. Der König blieb sturr. Das Foto zeigt die Wirkung, die der Architekt voraussah. Ein ähnliches Problem hat der Petersdom in Rom, dessen Kuppel vom Petersplatz (aufgrund von Planänderungen) kaum zur Geltung kommt.
Friedenskirche
Wir bleiben am Parkgraben, der im Friedensteich endet, und erreichen die Friedenskirche (1845–48; Entwurf: L. Persius, F. A. Stüler; Ausführung: F. von Arnim, L. F. Hesse). Das Foto oben zeigt mit Blick nach Süden Friedensteich, Friedenskirche mit Campanile und (hinter der Säulenhalle) das Kaiser-Friedrich-Mausoleum. Das Foto links zeigt den Innenraum der Friedenskirche mit Blick nach Osten.
Kaiser-Friedrich-Mausoleum
Das Kaiser-Friedrich-Mausoleum ist die Grabstätte mehrerer Mitglieder der Hohenzollern-Familie. Benannt ist das Mausoleum nach Kaiser Friedrich III. (1831–88), der 99 Tage lang deutscher Kaiser war, bis er seinem Lungenkrebsleiden erlag. Nach seinem Tod errichtete man 1888–90 nach Plänen von Julius Raschdorff das Mausoleum. Im Inneren steht ein Marmorsarkophag; er ist eine Kopie, das Original des Bildhauers Reinhold Begas steht seit 1905 im Berliner Dom auf der Museuminsel (UNESCO-Welterbe).
Marlygarten
Der benachbarte Marlygarten ist quasi die Keimzelle des Parks. 1715 ließ Friedrich Wilhelm dort einen Nutzgarten anlegen. Der Name ist ironisch gemeint: Marly-le-Roi war eine prächtige Schloss- und Parkanlage bei Paris. Ab 1840 gestaltete man nach Plänen Lennés den Garten in einen Landschaftspark; es entstand der Florahügel mit der Florastatue (Emil Wolff).
Auf einer Säule aus weißen und blauen Glasröhren steht das Mädchen mit Papagei. Es gibt zwei weitere Ausführungen dieser Säule; beide stehen in Welterbestätten: auf der Roseninsel im Starnberger See (Prähistorische Pfahlbauten) und im russischen Versailles – Schloss Peterhof bei St. Petersburg. Die drei Säulen gab Friedrich Wilhelm IV. 1853 in Auftrag. Vom Marlygarten geht es nun den Hügel hinauf. Wir wenden sich nach Norden und spazieren – vorbei an der Neptungrotte – durch den Holländischen Garten zur Bildergalerie.
Schloss Sanssouci
Sanssouci aus der Vogelperspektive: Man erkennt die Große Fontaine, den Weinberg mit den Terrassen und der Treppe, die hinauf zu Schloss Sanssouci führt. Flankiert ist Sanssouci im Westen von den Neuen Kammern (links im Bild) und im Osten von der Bildergalerie (rechts). Nördlich der Neuen Kammern steht die Historische Windmühle.
Historische Mühle
Auf dem Höhenzug westlich von Potsdam entstand 1737–39 eine Bockwindmühle (das Mühlengehäuse ist auf einem Gestell („Bock“) drehbar gelagert.) Diese Mühle wurde 1787–91 durch eine Kappenwindmühle ersetzt (der obere Teil, die Kappe, ist drehbar). Die Mühle geriet 1945 in Brand und wurde 1983–93 wieder aufgebaut. Um die Gerichtsprozesse zwischen Müller Grävenitz und Friedrich II. ranken sich Legenden.
Die Historische Windmühle sollte nicht die einzige Mühle bleiben. Geplant waren vier Mühlen, die das Wasser der Havel durch ein Röhrensystem zum Wasserreservoir auf dem Ruinenberg pumpen sollten.
Ruinenberg, Bornstedt (Abstecher)
Der nördliche Abstecher führt zum Ruinenberg und zum Stadtteil Bornstedt. Der Abstecher endet am Orangerieschloss, das Station des Park Sanssouci Rundwegs ist.
Ruinenberg
Nördlich des Ehrenhofs liegt der Ruinenberg. Das Foto zeigt den Ausblick, den man vom Ehrenhof hat, wenn man nordwärts blickt: Im Vordergrund steht der Rossbrunnen. Der Blick wandert über die Wiese und die Bornstedter Straße (B 273) durch die Sichtschneise bis zur Ruine auf der Bergkuppe. Der rund 41 Hektar große Park ist bewaldet und von Spazierwegen durchzogen.
Normannischer Turm und Ruinenensemble
Auf dem Berg ließ Friedrich II. 1748 ein großes Wasserbecken errichten, aus dem die Große Fontäne von Schloss Sanssouci gespeist werden sollte. Außerdem entstand ein Ensemble künstlicher Ruinen (Architekt: Wenzeslaus von Knobelsdorff). Der Normannische Turm wurde erst rund 100 Jahre später hingefügt (1846; Entwurf: Ludwig Persius; Ausführung: Ferdinand von Arnim). Er ist zugänglich und bietet einen guten Ausblick auf den nördlichen Teil von Park Sanssouci. Das Foto zeigt das Wasserbecken (Durchmesser: 47 m), die Zirkuswand und den 23 m hohen Normannischen Turm; im Rücken des Betrachters befinden sich drei weitere Ruinen (Pyramide, ein Rundtempel (Monopteros) und Ionische Säulen).
Westlich des Ruinenbergs liegt der Potsdamer Stadtteil Bornstedt (15.000 Einw.). Zu den Sehenswürdigkeiten zählen Krongut Bornstedt und die Bornstedter Kirche. Um dorthin zu gelangen, muss man den Bornstedter See im Norden oder Süden umrunden. Nimmt man die Nordroute, so spaziert man vom Normannenturm nach Westen bis zur Bornstedter Straße. Man folgt ihr nordwärts (ruhigere Alternative: Reiherstraße nordwärts). Sie geht über in die Potsdamer Straße. Man biegt links ab in die Ribbeckstraße.
Bornstedter Kirche
An der Westseite der Ribbeckstraße steht die die Bornstedter Kirche (Stüler (1854–55), Persius (1881–82) mit dem 34 m hohen Campanile. Südwestlich schließt sich der Bornstedter Friedhof an.
Bornstedter Friedhof
Auf dem Friedhof haben u.a. zahlreiche bedeutende Architekten, Hofgärtner und deren Angehörige ihre letzte Ruhe gefunden. Ein Beispiel ist Hermann Sello (1800–76) aus der Gärtner-Dynastie Sello. Seine Dienstwohnung war das Hofgärtnerhaus (Römische Bäder). Die Familienmitglieder liegen auf einem privaten Abschnitt, dem Sello-Friedhof (siehe Foto). Um dessen Erhalt kümmert sich die Familienstiftung (Webseite: http://www.hofgaertner-sello.de/). Ohne die Arbeit der Gärtner:innen wäre der Park Sanssouci nicht Welterbe, sondern Wildnis.
Krongut Bornstedt
Einige Meter weiter folgt an der Ostseite das Krongut Bornstedt (http://krongut-bornstedt.de/). Dort kann man im Brauhaus einkehren oder in der Königlichen Hofbäckerei Süßes kaufen. Vielleicht begegnet man auch dem Modedesigner Wolfgang Joop, der auf dem Hof seine Kindheit verbrachte und inzwischen wieder wohnt. Die Gebäude umrahmen einen viereckigen Hof; im Südosten liegt Viktorias Rosengarten, der an den am Bornstedter See grenzt. Die Ribbeckstraße führt südwärts geradewegs auf das Orangerieschloss zu, gabelt sich aber zuvor in zwei Wege. Sie begrenzen eine Grünanlage, durch die Treppen und Fußwege hinauf zum Schloss führen.
Orangerieschloss
Das Orangerieschloss entstand 1851–64 nach Plänen von Friedrich Wilhelm IV., die die Architekten Stüler und Hesse ausarbeiteten. Das Gebäude beherbergt zum einen die Palmen, die dort überwintern; zum anderen eine Gemäldesammlung mit Kopien von Werken des italienischen Malers Raffael. Außerdem befinden sich in dem Schloss Appartements für Gäste.
Paradiesgarten
Westlich des Orangerieschlosses liegt der Paradiesgarten; profaner: Botanischer Garten Potsdam. Er wird durch die Maulbeerallee geteilt in einen dreieckigen Bereich im Norden und einen südlichen Teil (mit Verwaltungsgebäude). Das Foto zeigt den Eingang zu Nordteil an der Maulbeerallee.
Die Krimlindenallee verläuft in West-Ost-Richtung und führt zum Belvedere auf dem Klausberg. Das Foto zeigt die Allee mit Blick nach Osten in Richtung Orangerieschloss. Im Rücken steht das Belvedere auf dem Klausberg.
Drachenhaus und Weinberg
Am Südhang des Höhenzugs erstreckt sich der Weinberg mit dem Drachenhaus (1770–72, Carl von Gontard). Es ist benannt nach den 16 Drachenfiguren auf dem Dach und sollte als Winzerwohnung dienen. Das Foto zeigt den Blick von der Krimlindenallee nach Südosten. Im Vordergrund die Rebzeilen des Weinbergs, links im Hintergrund die Dächer des Drachenhauses. Dort befindet sich das Restaurant & Café Drachenhaus (Webseite: https://www.drachenhaus.de/)
Westlich des Drachenhauses führt eine Treppe hinab zur Maulbeerallee. Wir überqueren sie und spazieren geradeaus auf den Antikentempel zu. Links hinter dem Tempel biegen wir ab und gelangen zur Hauptallee. Rechterhand biegen wir ab und gehen auf das Neue Palais zu. Zuvor kann man noch einen Abstecher zum Belvedere und weiter zu Schloss Lindstedt machen.
Belvedere auf dem Klausberg (Abstecher)
Vom Drachenhaus sind es nur wenige Schritte zum Belvedere (1770–72, Georg Christian Unger) auf dem Klausberg. Der zweistöckige Rundbau mit Kuppeldach wurde nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg weitgehend rekonstruiert.
Vom Belvedere gelangt man auf Fußwege zur Maulbeerallee, die in nordwestlicher Richtung über die Straße „Am Drachenberg“ und Lindstedter Allee zu Schloss Lindtstedt führt.
Park und Schloss Lindstedt
Nordwestlich des Neuen Palais liegt Schloss Lindstedt. Friedrich Wilhelm III. erwarb 1828 das Gut. Friedrich Wilhelm IV. ließ es zwischen 1858 und 1861 ausbauen. Vier Architekten (Persius, Stüler, Hesse, von Arnim) und der König beschäftigten sich mit den Entwürfen. Lenné gestaltete 1858 den kleinen Garten. Südwestlich von Lindstedt liegt u.a. eine Polizeikaserne der Bereitschaftspolizei (in der Kaiser-Friedrich-Straße 143 befand sich ab 1927 die Höhere Polizeischule Potsdam-Eiche, heute ist dort der Sitz des Polizeipräsidiums des Bundeslandes Brandenburg); nordwestlich liegt der Große Düstere Teich im Waldgebiet Katharinenholz.
Neues Palais
Durch den Park gelangen wir westwärts zum Neuen Palais, das Friedrich nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–63) als „Prahlerei“ erbauen ließ.
Nach einer Runde um das Gebäude erreichen wir die Mopke, das ist der Platz zwischen Neuem Palais und den Wirtschaftsgebäuden (Communs). Hinter den Wirtschaftsgebäuden wird die Hauptallee nach Westen fortgeführt durch die Lindenallee, die am Kufortdamm endet.
Südlich der Mopke befindet sich das Besucherzentrum Neues Palais. Dort verlassen wir den Park und gehen an der Straße „Am Neuen Palais“ zurück zum Bahnhof. Alternativ wählt man die parallel verlaufende Lindenavenue weiter östlich. Der Park Sanssouci Rundgang endet am Bahnhof Park Sanssouci.
Parks im Norden von Potsdam
Vom Schlosspark Sanssouci im Westen gelangt man über den Voltaireweg zu den Parkanlagen nördlich von Potsdam. Der Weg ist benannt nach dem französischen Aufklärer Voltaire, der am Hofe Friedrichs II. lebte. Nördlich der Bildergalerie treffen mehrere Straßen aufeinander: Man überquert die B273 (im Westen Bornstedter Str., im Osten Schopenhauerstr.) und biegt nordöstlich in den Voltaireweg ein. Vorbei am Oberstufenzentrum I überquert man die Jägerallee und läuft geradeaus in den Reiterweg. Links erstreckt sich die Russische Kolonie.
Russische Kolonie Alexandrowka (Potsdam)
1826–27 baut man für 12 Sänger eines russischen Gefangenenchors die Siedlung mit Wohnhäusern und russisch-orthodoxer Alexander-Newski-Gedächtniskirche. Die Wohnhäuser sind in Privatbesitz. Die Puschkinallee führt nordwärts – vorbei am Jüdischen Friedhof – zum Pfingstberg.
Schloss Belvedere auf dem Pfingstberg (Potsdam)
Oberhalb der Neuen Gärten wünschte sich Friedrich Wilhelm IV. ein Schloss. Der Bau erfolgte 1847–52 und 1860–63 (Architekten: Persius Stüler, Hesse). Den Garten plante Lenné. Nordöstlich des Belvedere steht die Villa Henckel inmitten eines Parks.
Ähnliche UNESCO-Welterbestätten
Die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin zählen zum:
UNESCO-Welterbe in der Nähe von Potsdam und Berlin
Museumsinsel Berlin
Fünf bedeutende Museen mit weltbekannten Exponaten: die Büste der Nofretete, der Pergamonaltar, das Ischtar-Tor aus Babylon, kostbare Schätze oder Meisterwerke der Kunst… .
Zum Weltkulturerbe zählen sechs Siedlungen, die man 1913 bis 1934 in verschiedenen Berliner Stadtteilen errichtete: die Hufeisensiedlung, die Weiße Stadt oder eine der ersten Flachdachsiedlungen.