An der südalbanischen Küste liegt der Nationalpark Butrint (94,24 km²). Er umfasst den Butrintsee (16,3 km²), der durch den natürlichen Vivar-Kanal mit der Adria verbunden ist.
Am Nordufer ragt eine Halbinsel in den Kanal. Auf ihr liegt die Ruinenstadt Burint an einem bewaldeten Hügel. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen zahlreiche Relikte der Griechen, Römer und Venezianer: mehrere Tempel, zwei Bäder, der Trikonchos-Palast, Teile der Stadtmauern (mit See-, Löwen- und Westtor) und ein Amphitheater.
Am Südufer des Kanals liegt eine dreieckige venezianische Festung. Eine Fähre verbindet beide Ufer.
Die serielle Welterbestätte besteht aus zwei Städten, die durch die osmanische Architektur geprägt sind:
Die Stadt Berat (ca. 35.000 Einw.) liegt am Fluss Osun. Zum Welterbe zählen drei Stadttteile:
am Westufer Gorica;
am Ostufer im Tal Mangalem und auf dem Berg das Burgviertel (mit Zitadelle, Roter und Weißer Moschee, Kirchen, zahlreichen Wohnhäusern und gut erhaltener Stadtmauer).
Gjirokastra (ca. 19.800 Einw.) liegt südlich von Berat im Drino-Tal, nahe der albanisch-griechischen Grenze. Der Name leitet sich wohl vom griechischen Argyrokastro ab, was „Silberstadt“ bedeutet. Zum Welterbe zählen die Altstadt im Tal (mit Basara-Moschee und Tekke-Moschee, Zekate-Haus) und die langgestreckte Festung („Kalaja e Gjirokastrës„) auf dem Berg südlich der Altstadt. Sie wurde im 12. Jh. erbaut und mehrfach erweitert. Webseite: https://gjirokastra.org/
Gemischtes UNESCO-Welterbe in Albanien & Nordmazedonien
Natur- und Kulturerbe der Ohrid-Region
Durch den Ohridsee (ca. 350 km²) verläuft die Grenze zwischen Albanien (Südwesten) und Nordmazedonien (Nordosten). Der See ist mit mindestens 1,3 Millionen Jahren der älteste See Europas. Einige Tier- und Pflanzenarten gibt es nur im Ohridsee, z. B. die Ohridforelle. Webseite: https://www.naturerlebnis-albanien.de/nationalparke/schutzgebiet-pogradec-ohridsee/
Die zwei größten Städte am See sind:
Ohrid / Охрид (39.000) in Nordmazedonien war religiös-geistiges Zentrum und kurzzeitig Hauptstadt des Ersten Bulgarenreiches. Die Altstadt wird überragt von der Zitadelle von Ohrid. Sehenswert sind die Sophienkirche (mit Fresken) und das St.-Kliment-Kloster.
Pogradec (ca. 21.000 Einw.) in Albanien liegt am Südufer des Sees. Nordwestlich befinden sich die Königsgräber von Selca e Poshtme (4. Jh. v. Chr.); sie sind seit 1996 Kandidaten für das UNESCO-Welterbe.
Sehenswert sind das Dorf Tushemisht mit dem sehr kleinen Drilon Nationalpark (= Landschaftspark mit Karstquellen) und das Fischerdorf Lin (mit spätantikem Mosaik); beide in Albanien.
Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas
Zur transnationalen Welterbestätte zählen Buchenwälder in 18 europäischen Ländern, davon zwei Wälder in Albanien:
Das Schutzgebiet Lumi i Gashit (12,6 km²) in Nordalbanien an der Grenze zum Kosovo und zu Montenegro. Die Welterbestätte reicht vom Dreiländereck bis zum Oberlauf des Gash im Süden, der durch ein z. T. canyonartiges Tal fließt. Der höchste Berg heißt Maja Bogiçaj (2.405 m).
In den Nachbarländern gibt es ebenfalls Wälder, die zum Welterbe zählen oder dafür kandidier(t)en, z. B. in Bosnien-Herzegowina und in Nordmazedonien (siehe unten).
In Nordmazedonien zählt ein Buchenwald im Dlaboka-Tal zum Welterbe (Kernzone: 1,9 km²; Pufferzone: 2,3 km²). Das Tal liegt im (Mavrovo-Nationalpark; 731 km²). Vom Korab-Wasserfall (138 m) fließt der Dlaboka-Fluss ostwärts. Große Waldgebiete wurden in der Vergangenheit für die Schafsweide abgeholzt.
Der Park reicht bis zur Grenze zu Albanien. Im Park liegen der Mavrovostausee (13,7 km²), das schöne Dorf Galičnik (48 Einw.), das Kloster Sveti Jovan Bigorski (https://bigorski.org.mk/) und der Berg Korab (2.754 m oder 2.764 m). Er liegt direkt auf der Grenze zwischen Albanien und Nordmazedonien und ist der höchste Berg beider Staaten. Sie machen aber unterschiedliche Angaben zur Höhe. Webseite: https://npmavrovo.org.mk/
UNESCO-Biosphärenreservate in Albanien & Nordmazedonien
In Albanien und Nordmazedonien gibt es ein UNESCO-Biosphärenreservat, das sich beide Staaten teilen:
Das 4.462 km² große „Ohrid-Prespa Transboundary Biosphere Reserve“ liegt in Albanien und Nordmazedonien. Es umfasst das UNESCO-Welterbe Ohrid-See (siehe oben), Gebiete nördlich und südlich des Ohrid-Sees sowie teilweise den benachbarten Großen Prespa-See. Diesen teilen sich Albanien, Nordmazedonien und Griechenland.
Im nordmazedonischen Teil, nahe des Dreiländerecks im See, liegt die 0,18 km² kleine Insel Golem Grad („Große Stadt“). In unberührter Natur stehen Ruinen von Kirchen und römischen Häusern. http://www.galicica.org.mk/pesacki_pateki.html. Bei Kurbinovo am Ostufer des Prespasees steht die kleine Georgskirche (1185–90) mit alten Wandmalereien. Die Kirche ist Kandidat für das UNESCO-Welterbe (http://whc.unesco.org/en/tentativelists/6492). Sie befindet sich im 125 km² großen Pelister-Nationalpark, der 1986–88 Kandidat für das UNESCO-Weltnaturerbe war.
Ohridsee und Großer Prespasee sind unterirdisch miteinander verbunden: Aus dem Prespasee (273 km²) strömt unterirdisch Wasser 15 km nordwestwärts, tritt am Kloster Sveti Naum in einem Feuchtgebiet in den Ohridsee und verlässt ihn durch den Schwarzen Drin.
Der griechische Anteil des Großen Prespasees zählt nicht zum Biosphärenreservat. Allerdings liegt der südlich anschließende Kleine Prespasee (45,4 km²) im griechischen Nationalpark Prespes (Siehe: https://www.discovergreece.com/de/macedonia/prespes). Dieser ist Kandidat für das gemischte Welterbe in Griechenland unter dem Titel: „Das Gebiet der Prespaseen: Großer und Kleiner Prespasee inklusive byzantinischer und postbyzantinischer Denkmäler“ (https://whc.unesco.org/en/tentativelists/5864).
UNESCO-Weltdokumentenerbe in Albanien
Zum UNESCO-Weltdokumentenerbe in Albanien zählt ein Dokument:
Codex Purpureus Beratinus (2005): zwei Handschriften (6. Jh.; 9. Jh.) auf purpurfarbenem Pergament.
Immaterielles Kulturerbe in Albanien
Das immaterielle Kulturerbe in Albanien umfasst bislang zwei Kulturformen:
Albaniens Flagge zeigt in der Mitte einen schwarzen Doppeladler auf rotem Grund. Der Adler trägt 25 Federn; Vorbild war nämlich ein Wappen des Nationalhelden Skanderbeg (1405–68), der 25 Jahre für die Unabhängigkeit Albaniens vom Osmanischen Reich gekämpft hatte. Dessen Geschlecht, die Kastrioti, führten im Wappen einen (gekrönten) Doppeladler auf rotem Grund – darüber ein gelber Stern auf blauem Grund. Der Doppeladler auf rotem Grund wurde seit dem 19. Jh. für Flaggen genutzt; die aktuelle Flagge Albaniens wurde 1992 angenommen.
Der Doppeladler war im 15. Jh. Wappentier der letzten Kaiserdynastie des Byzantinischen Reiches und ab 1433 des Heiligen Römischen Reiches; später auch Russlands, Österreichs und der Mönchsrepublik Athos in Griechenland.
UNESCO-Welterbe in Albaniens Nähe
Das UNESCO-Welterbe in Albanien zählt zum UNESCO-Welterbe in Europa. In der Nähe Albaniens befinden sich mehrere Welterbestätten:
Die Website www.welterbetour.de bietet Informationen zum UNESCO-Welterbe in Deutschland, Europa und der Welt. Unabhängig und kostenlos.
Das Angebot von www.welterbetour.de nutzten bislang Hunderttausende von Privatpersonen sowie öffentliche Einrichtungen (z. B. Schulen, Kultureinrichtungen) im In- und Ausland.
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