In der Antike galt Delphi als Nabel der Welt. Heute ist die Kleinstadt Delphi (27.000 Einw.) nordwestlich von Athen bekannt für das Orakel von Delphi. Durch das Heiligtum führt die V-förmige Heilige Straße an Schatzhäusern vorbei zum Apollontempel und zum Theater. Erhalten haben sich nur Ruinen. Webseite: http://odysseus.culture.gr/h/3/eh351.jsp?obj_id=2507
Athen (664.000 Einw.), die Hauptstadt Griechenlands, wird überragt von den Ruinen der Akropolis (= Oberstadt; siehe Foto ganz oben). Durch den Torbau (Propyläen) gelangt man zum Haupttempel (Parthenon) und Erechtheon. Am Südhang liegt u. a. das älteste Theater der Welt: das Dionysostheater. Webseite: http://odysseus.culture.gr/h/3/eh351.jsp?obj_id=2384
Zwei Hinweise: 1) Von dem Koloss von Rhodos, eines der sieben Weltwunder, gibt es keine Überreste. 2) Nach der Eroberung 1523 durch die Osmanen machten die Johanniter Malta zum Hauptquartier und bauten eine Festung, die ebenfalls UNESCO-Welterbe ist (vgl. zum Johanniterorden Link).
Archäologische Stätte von Mystras
Die Ruinenstadt Mystras liegt auf der Peleponnes – in der Nähe Spartas. 1249 gegründet, war sie ein kulturelles Zentrum im byzantinischen Reich, dessen letzter Kaiser in Mystras gekrönt wurde. Von Unter- und Mittelstadt (mehrere Kirchen mit wertvollen Fresken und Malereien) gelangt man über die Oberstadt (Palast und Stadtmauer) zur Burg auf der Bergspitze. Webseite: https://www.visitgreece.gr/experiences/culture/archaeological-sites-and-monuments/archaeological-site-of-mystra/
In Olympia auf dem Peleponnes befand sich das Zeus-Heiligtum. In der Antike fanden (ca. 6. Jh. v. Chr. – 6. Jh. n. Chr.) alle vier Jahre die Olympischen Spiele der Antike statt. Das Stadion (Foto: rechter Bildrand) hat man 1961 rekonstruiert. Webseite: http://odysseus.culture.gr/h/3/eh351.jsp?obj_id=2358
Die unbewohnte Insel Delos (3,5 km²) liegt in der Mitte der Ägäis. Sie war in der Antike ein bedeutendes Heiligtum und entwickelte sich zu einem Finanzzentrum (Standort der Kasse des Attischen Bundes) und zur Drehscheibe des Sklavenhandels. Im 1. Jh. wurde Delos zerstört. Auf dem Berg Kynthos (112 m) befinden sich Ruinen einer über 4.000 Jahre alten Festung (Kastri-Kultur). Webseite: https://www.visitgreece.gr/experiences/culture/archaeological-sites-and-monuments/archaeological-site-of-delos/
Die drei Klöster sind bedeutende Zeugnisse des byzantinischen Kirchenbaus des 11. Jahrhunderts. Es handelt sich um Kreuzkuppelkirchen mit gut erhaltenen Mosaiken und Fresken.
Daphni steht bei Athen, Hosios Lukas bei Delphi (beide griechisches Festland) und Nea Moni auf der Insel Chios.
Die Insel Samos (478 km²) liegt direkt vor der türkischen Ägäisküste. Von der antiken Stadt Samos (seit 1955: Phytagorio) an der Nordküste haben sich erhalten: Teile des Hafens, der Stadtmauer und vor allem der 1.036 m lange Tunnel des Eupalinos.
Archäologische Stätte Aigai (moderner Name Vergina)
Vergina (2.500 Einw.) liegt in Nordgriechenland. Die antike Stadt Aigai war die Hauptstadt des Makedonierreichs. Von dem einst riesigen Palast ist wenig erhalten. Erst 1977 entdeckte man neun Gräber in einem großen Grabhügel: u.a. das Persephone-Grab (bedeutende Wandmalereien) und das Philipp-Grab (wohl für den Vater Alexander des Großen). Zu den wertvollen Grabbeigaben zählen der goldene Kranz und der Goldene Larnax (Gebeine-Behälter). Sie sind vor Ort im Museum ausgestellt. Webseite: http://www.aigai.gr/www.aigai.gr/en.html
Mykene und Tiryns liegen auf dem Peleponnes und waren von Zyklopenmauern umgebene Städte der Bronzezeit. Die mykenische Kultur (ca. 1650 – 1190 v. Chr.) war die erste Hochkultur Europas.
Mykene liegt an der Landenge, die „Isthmus von Korinth“ heißt. Der Haupteingang zur Oberstadt von Mykene ist das Löwentor. Erhalten sind u. a. die Ringmauer aus riesigen Steinblöcken sowie Zisternen und Gräber. Heinrich Schliemann fand 1876 u. a. die Goldmaske des Agamemnon. Webseite: http://www.mycenae-excavations.org/index.html
Tiryns liegt südöstlich von Mykene und bestand aus Unter- und Oberstadt. Die mächtige Zyklopenmauer ist gut erhalten.
Altstadt (Chorá) mit dem Kloster des Hl. Johannes und der Höhle der Apokalypse auf der Insel Patmos
Die Insel Patmos (34 km²; 3.000 Einw.) liegt vor der türkischen Ägäis-Küste. Sie gilt als heilige Insel, denn dort lebte ein Autor in Verbannung, der die Apokalypse des Johannes schrieb (ein Buch des Neuen Testaments). Den Hauptort Patmos überragt das Johanneskloster. Ein paar hundert Meter weiter nördlich liegt die Johannesgrotte/Höhle der Apokalypse. Dort soll Johannes erfahren haben, wie die Welt enden wird: Sie wird untergehen und eine neue entstehen. Webseite: https://www.visitgreece.gr/experiences/religious-tourism/monasteries/spiritual-sites-on-patmos/
Die Hafenstadt Korfu (32.000 Einw.) liegt auf der gleichnamigen Insel Korfu (585 km²) im äußersten Nordwesten Griechenlands. Korfu liegt günstig an der Verbindung zwischen Ionischem Meer und Adria. Für die Venezianer war Korfu sehr wichtig: Sie schützten die Altstadt durch Alte Festung und Neue Festung. Ein Teil der Altstadt ist verwinkelt, der andere regelmäßig. Webseite: http://www.corfu.gr/web/guest/home
Die abgelegene Landschaft in Nordwest-Griechenland ist geprägt durch die Vikos-Schlucht (tiefste Schlucht der Welt) und das Tymfi-Massiv (2.497 m). Die Bergdörfer (z. B. Megalo Papingo) und Klöster (z. B. Agia Paraskivi) sind verbunden durch Serpentinen und Steinbrücken (z. B. Kalogeriko-Brücke).
Die 411 km² große Welterbestätte war Kandidat für das gemischte Weltkulturerbe und Naturerbe; sie erhielt den Welterbestatus aber nur als Kulturerbe.
UNESCO-Weltkultur- und Weltnaturerbe in Griechenland
Berg Athos
In die Nordägäis ragt der Berg Athos (2.033 m) hinein. Diese Landzunge ist das Gebiet der „Autonomen Mönchsrepublik Heiliger Berg„. Der Berg Athos gilt als spirituelles Zentrum des orthodoxen Christentums: In 20 Großklöstern, mehreren Kleinklöstern und Eremitagen leben rund 2.000 Mönche. Frauen und Kindern haben keinen Zutritt.
Der Berg Athos ist auch UNESCO-Weltnaturerbe, da sich eine mittelmeertypische Pflanzenwelt (v. a. Wald) hervorragend erhalten hat. Webseite: http://www.visitmountathos.eu/
Nordwestlich von Athen ragen gewaltige Sandsteinfelsen empor. Auf und an den Felsen bauten Mönche ab dem 11. Jh. insgesamt 24 Klöster und Einsiedeleien, von denen etwa die Hälfte erhalten ist. Webseite: http://odysseus.culture.gr/h/3/eh352.jsp?obj_id=2442
Die 17 km lange Samaria-Schlucht erstreckt sich auf der Mittelmeerinsel Kreta. Die bis zu 300 m tiefe Schlucht verengt sich auf einen vier Meter breiten Durchlass, die sogenannte „Eiserne Pforte“. Der Zugang zur Samaria-Schlucht ist kostenpflichtig und nur im Sommer erlaubt. Webseite: https://www.west-crete.com/ger/samaria.htm
Olymp
Der Olymp ist Griechenlands höchstes Gebirge und seit 1981 UNESCO-Biosphärenreservat. Außerdem steht der Olymp seit 2014 auf der Kandidatenliste für das gemischte Weltnatur- und Weltkulturerbe in Griechenland. Höchster Berg ist der Mitikas (2.918 m).
vier Kulturformen teilt sich Griechenland mit anderen Ländern, z. B. die Mittelmeerküche (2013; Link)
Als ein Beispiel sei der Mastix-Anbau auf der Insel Chios vorgestellt:
Mastix-Anbau auf der Insel Chios
Die Insel Chios (843 km²; 54.000 Einw.) liegt vor der türkischen Küste (westlich von Izmir). Chios ist nicht nur bekannt für das Kloster Nea Moni (Weltkulturerbe; siehe oben), sondern auch als Europas größter Mastix-Produzent. Mastix ist das Harz des Mastix-Strauchs. Früher verwendeten die Ägypter Mastix zum Mumifizieren; heute nutzt man das Harz u. a. für Kaugummi, als Klebstoff oder für Kosmetik.
Der immergrüne Mastix-Strauch (Pistacia lentiscus) zählt zur Gattung der Pistazien. Allerdings erntet man nicht die Früchte, sondern das nach Pistazien duftende Baumharz. Dazu ritzt man im Sommer die Rinde ein und sammelt später die Harztröpfchen vom Boden auf. In Griechenland nennt man Mastix auch auch „Tränen von Chios“. Der Mastix-Anbau konzentriert sich in den Dörfern Pyrgi, Mestá und Olympia im Süden der Insel.
Weltdokumentenerbe in Griechenland
Derveni-Papyros
Das Weltdokumentenerbe in Griechenland umfasst ein Dokument: mit rund 2.500 Jahren die wohl älteste Schrift Europas. Es handelt sich dabei um 266 Fragmente einer Papyrosrolle. Sie wurden 1962 in einem der sieben Derveni-Gräbern gefunden (benannt nach dem Dervenipass nördlich von Thessaloniki). Der Papyros und andere Grabfunde sind im Archäologischen Museum von Thessaloniki ausgestellt. Webseite: http://www.amth.gr/en
Griechenland besteht seit 2011 aus 13 Regionen (siehe Karte):
neun Festland-Regionen (u.a. Peleponnes, Attika sowie West-, Zentral- und Ostmakedonien)
vier Insel-Regionen (Kreta, Ionische Inseln; Nördliche Ähäis, Südliche Ägäis).
Nordmazedonien ist keine Region Griechenlands, sondern ein souveräner Nachbarstaat, der zuvor „Mazedonien“ hieß. Der Namensstreit mit Griechenland wurde 2018 durch die Namensänderung beigelegt.
Die Autonome Mönchsrepublik Berg Athos liegt in Zentralmazedonien und ist kein souveräner Staat.
Viele ehemals griechische Siedlungen und Neugründungen liegen in anderen Mittelmeerstaaten, z. B. Troja (Türkei) oder Neapel (Italien).
Griechenland Anreise
Fernbahnhof: Athen, Larisa, Platy, Thessaloniki
Autobahn (Auswahl):
A 1 (550 km lange Nord-Südachse im Osten)
A 2 (670 km lange West-Ost-Achse in Nordgriechenland)
A 5 (200 km lange Nord-Südachse in Westgriechenland)