Donaulimes. In Wien befand sich das Legionslager Vindobona. Dessen Überreste sind Teil des UNESCO-Welterbes (Weltkulturerbe seit 2021; https://whc.unesco.org/en/list/1608).
Neben dem UNESCO-Welterbe in Wien befinden sich hier auch mehrere Dokumente, die Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes sind.
Das immaterielle Welterbe in Wien zählt mehrere Kulturformen, z. B. die Wiener Kaffeehauskultur.
Der Wien Rundgang führt durch die UNESCO-Welterbestätte Historisches Zentrum Wien und den Bereich des Legionslagers Vindobona.
Das historische Zentrum von Wien umfasst in der Kernzone
die Innere Stadt, die sich innerhalb des Stadtrings befindet (u.a. mit Stephansdom und Hofburg)
die Ringbebauung (u.a. mit Parlament und Rathaus)
einige Bereiche außerhalb des Rings (Karlsplatz, Stadtgarten und Belvedere).
Seit 2017 steht das Historische Zentrum von Wien auf der Roten Liste des bedrohten Welterbes. Grund ist ein Hochhausprojekt am Heumarkt in der Nähe des Belvedere.
Innere Stadt (1. Bezirk)
Die „Innere Stadt“ ist der Name des 1. Gemeindebezirks und das Herz von Wien. In der Inneren Stadt haben sich zahlreiche Bauwerke erhalten:
der Stephansdom ist ein herausragendes Werk der Gotik.
die Hofburg war Residenz der Kaiser; heute ist sie u. a. ein großes Museum von Weltrang.
Das Looshaus am Michaelerplatz ist ein bedeutender Beitrag Wiens zur Moderne.
Das Foto zeigt eine der Hauptstraßen der Inneren Stadt: den Graben (mit Blickrichtung nach Nordosten). Wenn man vom Stephansplatz kommt, bietet sich dieser Anblick: im Vordergrund der Luitpoldbrunnen, im Hintergrund die Pestsäule mit vergoldeter Spitze. Weiter im Hintergrund führt links der Kohlmarkt zum Michaelerplatz mit Looshaus und Hofburg; rechts die Straße Tuchlauben in Richtung Donaukanal.
Wiener Ringbebauung
Ab 1857 entstand an der Stelle der alten Befestigungsanlagen die Wiener Ringstraße. Zahlreiche Repräsentationsbauten und Parkanlagen säumen die Prachtstraße. Ein Beispiel ist das Parlamentsgebäude (siehe Foto) am Dr.-Karl-Renner-Ring (im Westen). Es grenzt an den Rathausplatz, an dem weitere Sehenswürdigkeiten stehen: das Neue Rathaus und die Universität.
Schloss Belvedere
Zur besonders schützenswerten Kernzone zählt auch Schloss Belvedere, das sich außerhalb der Ringbebauung befindet. Das Foto zeigt die Gesamtanlage mit Blick stadtauswärts nach Südwesten. Das Ensemble besteht aus dem Unteren Belvedere (1714–16; Vordergrund), dem Schlosspark am Hang (1700–25), und dem Oberen Belvedere (1721– 25). Auftraggeber Prinz Eugen nutzte die Anlage als Sommerresidenz. Architekt war Johann Lucas von Hildebrandt (1668–1745), der auch an der Planung für die Würzburger Residenz (UNESCO-Welterbe) beteiligt war.
Schloss und Park von Schönbrunn
Schloss und Park Schönbrunn befinden sich südwestlich der Wiener Altstadt. Eine erste Schlossanlage wurde 1696–1701 nach Plänen von Bernhard Fischer von Erlach errichtet. Kaiserin Maria Theresia ließ das Schloss 1743–49 umbauen und erweitern; die Pläne lieferte Nikolaus von Pacassi. Seitdem diente Schloss Schönbrunn als Sommerresidenz der Habsburger. Webseite: https://www.schoenbrunn.at/
Zu den sehenswerten Räumen im Hauptgebäude zählen u. a. die über 40 m lange Große Galerie, das Schlosstheater, wo Haydn und Mozart ihr Werke dem Hofpublikum präsentierten, oder das Vieux-Laque-Zimmer (siehe Foto). Die Puppen lässt man tanzen im Marionettentheater Schloss Schönbrunn (http://www.marionettentheater.at/). Speziell an Kinder richtet sich das Kindermuseum Schönbrunn (https://www.kaiserkinder.at/kindermuseum/allgemeine-informationen/).
Südlich des Schlosses erstreckt sich der 1,6 km² große Park von Schönbrunn. Innerhalb der Parkanlage befindet sich der älteste Zoo der Welt (erbaut 1752). In der Mitte der 0,16 km² großen kreisförmigen Anlage steht der Kaiserpavillon. Auf den Kreissegmenten befinden sich die Gehege (z. B. Giraffenhaus, Pandahaus etc.). Im südlichen Teil des Tiergartens führt ein Baumkronenpfad zum Tirolerhof. Das Foto zeigt den Kaiserpavillon mit Blick durch die Tiergartenallee nach Nordosten zu Schloss Schönbrunn (im Hintergrund).
Donaulimes
Vindobona
Auf dem Gelände des Historischen Zentrums von Wien befanden sich das Legionslager Vindobono, ein Reiterkastell sowie eine Militär- und eine Zivilstadt (siehe Karte). Vindobona wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. gegründet. Oberirdisch hat sich fast nichts mehr erhalten.
Die bergige Kulturlandschaft Wienerwald erstreckt sich westlich von Wien und liegt in den Bundesländern Wien und Niederösterreich. Sie ist geprägt durch den Wechsel von Wald, Wiesen, Weingärten und Siedlungen. Innerhalb des Wienerwaldes liegt der 1.056 km² große Biosphärenpark Wienerwald.
Innerhalb des Biosphärenparks auf Wiener Gebiet liegt der 24,5 km² große Lainzer Tiergarten. Ein Teil, der Johannser Kogel (377 m), zählt zu den wenigen Kernzonengebieten, die besonders geschützt sind. Der Aussichtspunkt „Wiener Blick“ an der Baderwiese bietet Ausblick auf die Dachlandschaft Wiens. Webseite: https://www.bpww.at/
UNESCO-Weltdokumentenerbe in Wien
Das UNESCO-Weltdokumentenerbe in Wien ist zum großen Teil in der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt.
Österreichische Nationalbibliothek
Die Österreichische Nationalbibliothek befindet sich in der Neuen Hofburg. Sie ist öffentlich zugänglich, zu den Sehenswürdigkeiten zählt der Prunksaal (1723–26, Johann Fischer von Erlach). Webseite: https://www.onb.ac.at/museen/prunksaal/).
Beispiel: "Tabula Peutingeriana"
Die Tabula Peutingeriana ist eine Karte, die das spätrömische Straßennetz darstellt. Sie ist 6,75 m lang und 34 cm hoch. Vorlage war eine römische Karte des 4. Jahrhunderts. Von dieser erstellte man im 12. Jahrhundert eine Kopie. Diese ist erhalten, das Original nicht mehr. Die Kopie wurde nach einem Besitzer, den Augsburger Humanisten Peutinger (1465–1547), benannt.
Die Darstellung links zeigt unten die Karte. Das erste der 12 Segmente fehlt. Die Tabula ist stark verzerrrt. Die Karte darüber zeigt, welche Regionen auf welchem Segment abgebildet sind.
Die Tabula ist eine wichtige Quelle für die Zuordnung antiker Ortsnamen zu heutigen Ortnamen, z. B. für die Kastellnamen des Donaulimes.
Andere Dokumente sind auf mehrere Bibliotheken verteilt, z. B. ruhen die Dokumente zum Bau der Semmeringbahn im Technischen Museum, das in der Nähe von Schloss Schönbrunn steht. (Die Semmeringbahn ist ein UNESCO-Weltkulturerbe in Österreich.)
Zum immateriellen Kulturerbe in Wien zählen mehrere Kulturformen. Ein bekanntes Beispiel ist die Wiener Kaffeehauskultur.
Wiener Kaffeehauskultur
Die Geburtsstunde der Wiener Kaffeehauskultur schlug nach einer der größten Krisen Wiens. Zu den Hinterlassenschaften der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 zählten mehrere Säcke mit Kaffeebohnen. In Wien war Kaffee bis dahin weitgehend unbekannt. 1685 gründete der Grieche Johannes Theodat das erste Wiener Kaffeehaus in der Rotenturmstr. 14. Glanzzeit der Wiener Kaffeehauskultur waren das 19. und frühe 20. Jahrhundert. Dem Untergang der kuk-Monarchie folgte ein Caféhaus-Sterben. (2011, https://www.unesco.at/kultur/immaterielles-kulturerbe/oesterreichisches-verzeichnis/detail/article/wiener-kaffeehauskultur)
Das immaterielle Kulturerbe in Wien umfasst – neben der Wiener Kaffeehauskultur – noch folgende Kulturformen:
Wien ist die Hauptstadt Österreichs, eines von neun Bundesländern und Österreichs größte Stadt. In der Römerzeit befand sich auf dem Stadtgebiet ein Lager und eine Zivilstadt: Vindobona. Die in Wien residierenden Habsburger stellten seit 1438 bis 1806 fast alle deutschen Könige und Kaiser. Nach den zwei erfolglosen Belagerungen Wiens durch die Türken (1529 und 1683) entstanden bedeutende Barockbauten. Im 19. Jahrhundert legte man die Befestigungen nieder und erbaute an deren Stelle die prächtige Ringstraße. In Wien lebten bedeutende Musiker (Mozart, Beethoven, Haydn; Johann Strauß, Falco), Künstler (Schnitzler, Klimt) und Intellektuelle, z. B. Siegmund Freud. Viele von ihnen trafen sich in den Wiener Cafés. Wien ist auch Treffpunkt von Diplomaten aud aller Welt: In der UNO-City haben mehrerer UN-Organisationen ihren Sitz. (Die für das Welterbe zuständige UNESCO hat ihren Sitz allerdings in Paris.)