Weltkulturerbe Trier: Römerbauten & Juwel der Gotik

Porta Nigra (Stadtseite), Weltkulturerbe in Trier

UNESCO-Weltkulturerbe Trier. Überblick

Das UNESCO-Weltkulturerbe Trier umfasst mehrere herausragende Bauwerke:

  • sechs römische Baudenkmäler (Porta Nigra, Konstantinbasilika, Barbarathermen, Kaiserthermen, Amphitheater und Römerbrücke),
  • zwei Kirchen in Trier (Dom St. Peter, Liebfrauenkirche),
  • die Igeler Säule außerhalb von Trier.

Diese Bauwerke werden im Folgenden kurz vorgestellt. Der Trier Rundgang führt zu diesen Bauwerken und zu zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten in Trier.

Karte Trier

Trier - Geschichte (kurz)

Ein sehr kurzer Überblick über die Geschichte von Trier – mit Schwerpunkt auf den Bauten des UNESCO-Weltkulturerbes.

  • Vor den Römern lebten die Treverer im heutigen Stadtgebiet. Nach ihnen ist Trier benannt.
  • 17/18 v. Chr.: Der Bau der ersten Römerbrücke gilt als Gründungsdatum der Stadt Augusta Treverorum. Zu den römischen Bauten des Welterbes zählt aber erst die dritte Römerbrücke.
  • Bis 292 n. Chr. errichten die Römer die Porta Nigra, die Barbarathermen und das Amphitheater sowie außerhalb die Igeler Säule.
  • 292 n. Chr. wird Trier Hauptstadt eines der vier Teile des Römischen Reichs. Kaiser Konstantin lässt prächtige Großbauten errichten: Konstantinbasilika, Kaiserthermen und Dom (später erweitert).
  • 1230–1243: Bau der Liebfrauenkirche. Sie ist eine der ältesten gotischen Kirchen in Deutschland. 
  • 1986: Die UNESCO erklärt „Römische Baudenkmäler, Dom St. Peter und Liebfrauenkirche in Trier“ zum Weltkulturerbe

Augusta Treverorum - das antike Trier

Trier bezeichnet sich gerne als älteste Stadt Deutschlands (Regensburg ebenfalls). Die Römer gründeten 17 oder 18 v. Chr. im Siedlungsgebiet der Treverer eine Stadt und nannten sie „Augusta Treverorum“. „Augusta“ bedeutet die Erhabene, Ehrwürdige, Heilige; „Treverorum“ heißt „der Treverer“. Es handelte sich also um die Erhabene [Stadt im Land] der Treverer. Der Großneffe Caesars, Gaius Octavian, erhielt ebenfalls den Titel „Augustus“ (der Erhabene). Mehrere Städte trugen den Namen Augusta, aber nicht alle wurden von Augustus gegründet. 

Städte der Treverer. Beispiel Otzenhausen

Im Vergleich zu den Siedlungen der Treverer war das antike Trier tatsächlich etwas Herausragendes. Die Treverer waren ein keltischer Stamm, der im Gebiet von Westdeutschland, Luxemburg und Frankreich siedelte. Julius Caesar unterwarf die Kelten im Gallischen Krieg (58 bis 51 v. Chr.). Um die Bedeutung der römischen Bauten einschätzen zu können, seien kurz die Bauten der Treverer als Vergleich vorgestellt.

Celtic village (Open-air museum)

Wohnhäuser der Treverer

Das Foto links zeigt die Rekonstruktion der kleinen Treverer-Siedlung Altburg: Die einstöckigen Wohnhäuser waren strohgedeckte Holzskelettbauten. Der Wölbungsbau und der Gebrauch von Beton waren den Treverern unbekannt. Die reichen Toten bestattete man in Kammern unter Grabhügeln.

2018 Rheinisches Landesmuseum Trier, Keltischer Wehrmauer

Ringwall Otzenhausen 11

Murus gallicus

Die Treverer kannten bereits stadtartige Siedlungen (oppida), die sie vorzugsweise auf Bergen anlegten. Sie schützten ihre Städte durch eine Stein-Holz-Konstruktion, die Caesar als „Murus Gallicus“ bezeichnete. Eine Holzkonstruktion wird an der Feldseite mit Steinen verschlossen. Dahinter füllt man die Mauer mit Schüttfüllung auf. Auf dem Wall bot eine Palisade Schutz. Diese Bauweise war einerseits sehr stabil, da das Holzgerüst die Breschenbildung erschwerte; andererseits führte die Verrottung des Holzes zum Zerfall der Mauer. Ein monumentales Beispiel ist der 2,5 km lange Ringwall von Otzenhausen (Nord-Saarland). Er war bis zu 25 m hoch (Webseite: https://www.keltenpark-otzenhausen.de/). Mit 18 Hektar war Otzenhausen ein recht großes Oppidum, aber klein im Vergleich zum antiken Trier: Die Stadtmauer umfasste ein Gebiet von 285 ha.

Augusta Treverorum Karte

Augusta Treverorum Stadtplan

Die Karte des antiken Trier zeigt das Straßennetz und die Lage römischer Bauten. Einige Besonderheiten römischer Städte zeigen sich auch in Trier:

  • Auffallend ist das schachbrettartige Straßenmuster. Die einzelnen Wohnblöcke heißen „Insulae“ und bestanden aus gemauerten und ziegelgedeckten Häusern, von denen einige mehrstöckig waren.
  • Der Verlauf der Stadtmauer ist nicht rechtwinklig, sondern nimmt Rücksicht auf die natürlichen Gegebenheiten, z. B. auf den Flusslauf. Die Stadtmauer ist 6,4 Kilometer lang und besaß vier mächtige Torbauten.
  • Typisch für römische Städte sind die Grabfelder außerhalb der Stadtmauer. Die Toten wurden verbrannt; beschriftete Grabsteine erinnerten an die Verstorbenen.
  • Innerhalb der Stadtmauern befinden sich Gebäudetypen, die den Treverern unbekannt waren: die Thermenanlagen, das Amphitheater, außerdem Latrinen und eine Wasserversorgung über kilometerlange Aquädukte.
  • Die Lage am Fluss bot die Möglichkeit, große Warenmengen (z. B. aus den Töpfereien) per Schiff zu transportieren.

Antikes Trier Modell

Das Modell im Landesmuseum Trier zeigt das antike Augusta Treverorum mit Blick nach Süden. Links unten der Zugang von der Porta Nigra (außerhalb des Fotos). Am linken Bildrand der Vorgängerbau des heutigen Doms. Darüber die Konstantinbasilika mit der halbrunden Apsis. Im Hintergrund die Kaiserthermen (links), das Forum (Mitte) und die Barbarathermen (rechts). Rechts oben die Mosel, über die die Römerbrücke führt. Webseite: http://www.landesmuseum-trier.de/

Modell des antiken Trier (Augusta Treverorum)

Porta Nigra

Porta Nigra in Trier

Die Porta Nigra ist das besterhaltene römische Stadttor in Deutschland. Die Römer errichteten das Torgebäude ab 170 n. Chr. vor dem nördlichen Gräberfeld; die Porta Nigra blieb allerdings unvollendet. 1030 bezog der Eremit Simeon das Tor. Nach seinem Tod 1035 baute man die Porta Nigra zur Simeonkirche um. Aus dieser Zeit stammen der Anbau links und der Name „Porta Nigra“ („Schwarzes Tor“). Napoleon ließ 1804 die mittelalterlichen Anbauten fast vollständig abreißen. Mehr Informationen: https://www.zentrum-der-antike.de/de/monumente/porta-nigra/

Trier, Germany - panoramio (49)

Viehmarktthermen

Am Viehmarkt entdeckte man erst 1987 die Überreste der ältesten Thermenanlage des antiken Trier. Sie wurde von 80 bis 100 n. Chr. errichtet und im Mittelalter als Steinbruch genutzt. 1989–96 errichteten man den gläsernen Schutzbau (Architekt: Oswald Mathias Ungers). Die Ruinen zählen (noch) nicht zum UNESCO-Welterbe, da sie nachnominiert werden müssten, was bislang unterblieben ist. (Webseite: Thermen am Viehmarkt) Da sich die Viehmarktthermen mit rund 8.300 m² Fläche als zu klein erwiesen, erbaute man die Barbarathermen:

Barbarathermen in Trier, Germany. Panoramio

Barbarathermen-Trier

Barbarathermen

Die Barbarathermen (2 Jh. n. Chr.) in der Nähe der Römerbrücke  waren ihrerzeit die zweitgrößten Thermen des Römischen Reichs: Sie boten 42.500 m² Badespaß. Von ihnen ist außer den Kellern wenig erhalten, weil man sie im Mittelalter als Steinbruch nutzte.

Die Karte zeigt den Grundriss der Barbarathermen und den Verlauf des Besucherstegs (gelb). Zur Römerzeit betrat man die Thermen im Norden und durchschritt einen großen Innenhof (Palaestra). Dort spielte man Ball oder betrieb Kraftsport. Dann trat man in das Thermengebäude. Nach der Umkleide absolvierte man die drei Stationen, die für römische Thermen typisch sind: Im Kaltbad (frigidarium) reinigte man sich, ließ sich einölen und massieren. Im Warmraum (Tepidarium) entspannt man bei rund 35° C. Im Heißbad (caldarium) genoß man heiße Aufgüsse. 

Webseite: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=44

Einen ungefähren Eindruck von der ursprünglichen Größe und Raumwirkung bieten die Diokletiansthermen in Rom, die allerdings mit über 135.000 m² dreimal größer als die Barbarathermen sind. Das Foto zeigt das Kaltbad. Später nutzte man das Gebäude als Kirche.

Roma - Santa Maria degli Angeli - Interno

Römisches Amphitheater (UNESCO-Weltkulturerbe). Trier Roman amphitheatre

Amphitheater

Im 2. Jahrhundert n. Chr. baute man das Amphitheater am Hang des Petrisbergs. Die elliptische Arena ist 70,5 m lang und 49 m breit. Auf den Rängen saßen bis zu 18.000 Besucher:innen, im Mittelalter standen dort Reben. Ein Aufzug führte vom (erhaltenen) Keller in die Arena, um Gladiatoren und Tiere zu befördern. Das Amphitheater diente außerdem als Zugang zur Stadt, zusätzlich zu den vier Stadttoren. Webseite: https://www.trier-info.de/sehenswuerdigkeiten/amphitheater

Roemerbruecke über die Mosel bei Trier

Römerbrücke

Das Jahr, in dem die erste Römerbrücke erbaut wurde, gilt als Jahr der Stadtgründung: 17 bzw. 18 v. Chr. baute man eine hölzerne Pfahljochbrücke über die Mosel. Man ersetzte sie 45 n. Chr. durch eine steinerne Brücke. Von 142 bis 150 n. Chr. bauten die Römer eine Brücke, die aus neun Steinpfeilern und einer Holzbalkenbrücke bestand. Die Pfeiler sind erhalten und gelten als älteste Brücke Deutschlands. Am Nordufer stand die Porta Inclyta, die der Porta Nigra ähnlich war, aber keine halbrunden, sondern rechteckige Türme besaß. Man musste in der Antike die Römerbrücke passieren, wenn man die Igeler Säule besuchen wollte. 

Igeler Säule 2009

Igeler Säule

Im Dorf Igel bei Trier steht ein ca. 23 m hohe Grabpfeiler. Zwei Tuchhändler haben ihn im 3. Jahrhundert erbauen lassen. Die Reliefs zeigen Szenen aus dem Alltag und der Mythologie. Auf der Pfeilerspitze sitzt eine starke verwitterte Adlerfigur. Eine Nachbildung der Säule steht im Rheinischen Landesmuseum in Trier. Webseite der Gemeinde Igel mit Informationen zur Igeler Säule: https://www.gemeinde-igel.de/tourismus/sehenswertes/

Römische Bauten unter Konstantin

Ab 292 n. Chr. war Trier („Augusta Treverorum“) die Hauptstadt eines der vier Reichsteile des Römischen Reichs. Kaiser Konstantin (geb. zwischen 270 und 288; gest. 337) ließ mehrere Großbauten beginnen (Konstantinbasilika, Kaiserthermen, Zirkus) und einen Feldzug starten. Konstantin verlegte aber 324 die Residenz nach Byzanz, das man in „Konstantinopel“ (heute Istanbul) umbenannte. Im 4. Jahrhundert war Trier mit ca. 80.000 Einwohner*innen die größte Stadt nördlich der Alpen.

Statua colossale di Costantino I
Kopie des linken Fußes der Kolossalstatue  Konstantins des Großen vor dem Konzer Rathaus

Konstantins Feldzug gegen Maxentius

Von Trier zog Konstantin 312 nach Italien in den Krieg gegen Maxentius (Sohn eines Mitkaisers). Der Sieg an der Milvischen Brücke bei Rom soll dem Christentum zum Durchbruch verholfen haben. An diesen Feldzug erinnern in Rom die Überreste der Kolossalstatue Konstantins (ca. 312–15).

Trier erhielt den Welterbestatus u. a., weil die Stadt Ausgangspunkt dieses Feldzugs war (siehe unten Begründung des Welterbe-Status, Kriterium iv). 2006 stellte man vom linken Fuß acht Kopien aus Beton her, die man in Trier und Umgebung aufstellte, z. B. vor den Kaiserthermen oder dem Konzer Rathaus (siehe Foto). Die Betonfüße zählen nicht zum Welterbe; einige sind inzwischen zerstört oder beschädigt.

Konstantinbasilika

Trier Konstantinbasilika BW 2017-06-16 14-07-56
Trier Konstantinbasilika, Innenraum, Blick zur Apsis

Kaiser Konstantin ließ den Bau 305 bis 311 errichten. Das Gebäude sollte den römischen Kaisern in Trier als Audienzhalle dienen – nicht als Kirche. 

Im Mittelalter baute man das Gebäude zur Burg aus. Aus der Römerzeit sind erhalten die Apsis, die Westwand und Teile der Südwand. Von den Mauern schlug man beim Wiederaufbau 1846–56 den Putz aus Römerzeit ab. Nach Kriegszerstörungen erfolgte ein viel diskutierter Wiederaufbau 1953–56. Webseite: http://www.konstantin-basilika.de/

Trier Kaiserthermen BW 3

Trier Kaiserthermen Modell

Kaiserthermen

Um 300 n. Chr. ließ Kaiser Konstantius diese Badeanlage erbauen. Sie wurde nicht vollendet und konnte sehr wahrscheinlich nie zum Baden genutzt werden. Die Bauruine nutzte man ab 375 als Kaserne für die berittene Leibwache. Die Kaiserthermen sind relativ gut erhalten; Teile sind rekonstruiert. Das Modell zeigt den Zustand, falls man die Kaiserthermen vollendet hätte. Webseite: https://www.trier-info.de/sehenswuerdigkeiten/kaiserthermen

Dom St. Peter

Dom St. Peter in Trier, Außenansicht. Rechts die Liebfrauenkirche; beide UNESCO-Weltkulturerbe.

Das Weltkulturerbe Trier umfasst auch zwei Kirchen. Der Dom St. Peter gilt als älteste Bischofskirche Deutschlands. Zwischen 310 und 320 erbaute man die erste Basilika, die später erweitert, zerstört und wiederaufgebaut wurde. Der romanische Westchor (siehe Foto) wurde 1121 geweiht. Die Trierer Bischöfe waren im Mittelalter mächtige Herrscher. Sie zählten neben dem Kölner und Mainzer Bischof zu den drei geistlichen Landesherren, die mit vier weltlichen Herrschern den deutschen König wählten. Webseite: https://www.dominformation.de/

Trierer Dom Grundriss

Trierer Dom Grundriss

Das Foto zeigt den Grundriss des Trierer Doms (sowie der Liebfrauenkirche und des Kreuzgangs). Der Grundriss ist nicht genordet: Norden ist unten. Die hellen Grundrissflächen links, unten und rechts zeigen die Grundrisse der Ost- und Westkrypta sowie der Schatzkammer.

Innenraum

Man betritt den Trierer Dom an der Westseite. Vom Hauptschiff bietet sich folgender Blick nach Osten (siehe Foto): Im Vordergrund stehen zwei Altäre (links: Grabaltar des Richard von Greiffenklau zu Vollrads (Kreuzaltar); rechts Grabaltar des Johann Hugo von Orsbeck), links hängt die 30 t schwere Hauptorgel (eine Schwalbennestorgel der Firma Klais, Weihe 1974) oberhalb der Kanzel. Im Hintergrund steht der kleine würfelförmige Hauptaltar. Zwei Treppen führen zur altarähnlichen Konstruktion in der Apsis. Hinter ihr gelangt man in die Heiltumskammer, wo der Heilige Rock aufbewahrt wird.

Trierer Dom, Blick durch das Hauptschiff zum Ostchor

Liebfrauenkirche: Juwel der Gotik

Liebfrauenkirche Trier, innen

Neben dem Dom baute man von ca. 1230 bis 1243 die Liebfrauenkirche, die als eine der ältesten gotischen Kirchen Deutschlands gilt. Im Streit, wer die älteste sei, werden die Elisabethkirche in Marburg (ab 1235; Weihe 1283) und der Magdeburger Dom (ab 1209; Weihe 1363) genannt. Beide Konkurrenten waren Kandidaten für das UNESCO-Welterbe. Webseite: https://www.liebfrauen-trier.de/

Vorbild Saint-Yved in Braine

Der Grundriss der Liebfrauenkirche (siehe unten rechts) ist für einen gotischen Sakralbau ungewöhnlich: Es handelt sich um einen punktsymmetrischen Zentralbau mit Chor. Vorbild für den Grundriss ist die Klosterkirche Saint-Yved in Braine, nordöstlich von Paris (siehe unten links). Saint Yved ist allerdings ein Längsbau. Die Gegenüberstellung zeigt dennoch Gemeinsamkeiten (beide Grundrisse sind um 90° gegen den Uhrzeigersinn gedreht; oben ist Osten):

  • Die Chorapsis (oben) hat einen 5/10-Schluss. Das heißt: Fünf tortenstück-ähnliche Segmente eines regelmäßigen 10-Ecks bilden den Raumabschluss.
  • Es folgen ein Halbjoch und drei Volljoche. (Ein Joch ist ein Abschnitt, der ein Gewölbe trägt.)
  • Es folgt eine quadratische Vierung, die ein Turm bekrönt.
  • Die Querschiffe sind zwei Joche breit. In Saint-Yved mit geradem, in Trier mit gewinkeltem Abschluss.
  • Die Winkel zwischen Chor und Querhaus sind jeweils ausgefüllt durch ein quadratisches Joch, zwei diagonal halbierte Joche und zwei Apsiden (in Trier mit 4/8-Schluss).

Wenn man den Grundriss von Saint-Yved in der Mitte der Vierung nach unten spiegelt, erhält man einen Grundriss, der dem von Liebfrauen schon sehr ähnelt, aber eine Doppelchorkirche ist. Ersetzt man den zweiten Chor durch den Abschluss der Querhäuser und fügt zwei Treppentürmchen hinzu, erhält man den Grundriss der Liebfrauenkirche. 

Plan.eglise.Saint.Yved.Braisne.png
Grundriss Saint-Yved in Braine (Frankreich). Gemeinfrei, Link

Dehio 458 Trier Liebfrauenkirche

Auch im Aufriss zeigen sich Ähnlichkeiten. Das linke Foto zeigt die Südostseite von Saint Yved, das rechte die Nordwestseite der Liebfrauenkirche. (Leider steht keine Aufnahme der Südostseite der Liebfrauenkirche zur Verfügung. Das Grundstück ist nicht öffentlich zugänglich.)

Abbaye de Saint-Yved (ancienne) ; Eglise abbatiale Saint-Yved (ancienne) ; Eglise Notre-Dame - Ensemble sud-est - Braine - Médiathèque de l'architecture et du patrimoine - APMH00021350

Leiffraekierchtreier1

Warum sind die Römerbauten in Trier UNESCO-Weltkulturerbe?

Die UNESCO hat die Römerbauten und die zwei Kirchen in Trier zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, weil vier (von sechs möglichen) Weltkulturerbe-Kriterien erfüllt sind:

„Kriterium (i): Die Porta Nigra, […], ist eine einzigartige Leistung der römischen Architektur des 2. Jahrhunderts. […]

Kriterium (iii): Aufgrund der Dichte und Qualität der erhaltenen Denkmale – […] – zeugt Trier in außergewöhnlicher Weise von der römischen Kultur. Wie die nominierte Igeler Säule zeigt, blühten insbesondere die Grabmalkunst und das Handwerk der Töpfer, Glasmacher und Münzpräger.

Kriterium (iv): Trier ist neben Istanbul ein Beispiel für eine große römische Hauptstadt nach der Teilung des Römischen Reiches. Die Überreste des kaiserlichen Palastbezirkes mit der Aula Palatina und den Kaiserthermen (den größten im Römischen Reich nach den Diokletian- und Caracalla-Thermen in Rom) beeindrucken durch ihre ungeheure Größe. […].

Kriterium (vi): Trier ist unmittelbar und spürbar mit einem der größten Ereignisse der Menschheitsgeschichte verbunden: dem Feldzug Konstantins gegen Maxentius im Jahr 312, der zum Edikt von Mailand (313) und damit zur Anerkennung des Christentums führte.“ (Quelle: https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2374086/2d7b93dda422b9250c43005fb36adade/7-roemischedenkmaledomst-peterundliebfrauenkircheintrier-data.pdf, Übersetzung durch das Auswärtige Amt)

UNESCO-Welterbe in Triers Umgebung

Völklinger Hütte (UNESCO-Welterbe im Saarland), am Abend mit Beleuchtung

Völklinger Hütte

Die Völklinger Hütte im Saarland war das größte Stahlwerk Europas. Wo früher Stahl gekocht wurde, finden heute Ausstellungen statt. Die Völklinger Hütte liegt am Saar-Radweg, der in den Mosel-Radweg übergeht und nach Trier führt.

Luxemburg, Rham-Plateau: Blick nordwärts in den Stadtgraben mit Wenzelmauer (links) und Rham-Ravelin (rechts)

UNESCO-Welterbe in Luxemburg

Im Nachbarland Luxemburg zählen „Altstadtviertel und Festungen von Luxemburg“ zum UNESCO-Welterbe. Kandidaten waren Stadt und Kloster Echternach sowie Stadt und Burg Vianden. Die Echternacher Springprozession ist immaterielles Kulturerbe.

Das UNESCO-Weltkulturerbe Trier zählt zum

Der Trierer Dom und die Liebfrauenkirche zählen zu den

Weitere Stadtrundgänge zu UNESCO-Welterbestätten

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